Montag, 16. Januar 2012

Der Bewegungsmelder wird alt und trinkt dann doch ein Pils!

Ich gestehe: Über Weihnachten hatte sich bei mir die totale kreative Faulheit breit gemacht.
Mir fiel schreibtechnisch einfach zu nichts und niemandem etwas Brauchbares ein. Natürlich hätte ich mich einmal mehr über das christliche Getue an den Feiertagen auslassen können. Über die anschliessenden familiären Krawallorgien, begleitet von wegen Überfressung auf den Teppich kotzenden Kleinkindern, von väterlichen Schnapsleichen, von hysterischen Porzellan werfenden Muttis und von heulenden Blagen, weil sie statt der versprochenen Wii, oder wie auch immer das Ding heissen mag, bloss ein doofes Nintendo bekommen haben (ja, ich weiss, dass die Wii von Nintendo ist, ich wundere mich ja auch immer über die kindlichen Differenzierungen, die da gemacht werden). Wenn's dann im schlimmsten Fall nur eine Xbox gewesen sein sollte, wird umgehend die scharfe Munition rausgeholt. Also wie immer das alljährliche Sodom und Gomorrha zur lautstarken Untermalung des Festes, so als kleiner Kontrast zu den Weihnachstliedchen, die die lieben Kleinen unterm dem Tannenbaum abliefern müssen, um an die Geschenke zu kommen.
Dazu wollte und konnte ich dann aber nichts schreiben. Irgendwie öde, das Thema.
 
In Hamburg hing dann zu Sylvester eine dichte Wolkendecke über der Stadt, die alle Raketen schon in der Höhe von maximal 20 Metern im Nebel verschwinden und der Pulverdampf, der am Boden dahinwaberte, das Gefühl einer echen Kriegsszenerie aufkommen liess. Das Jahr fing ja schon mal gut an. Und weiter ging es dann auch direkt mit einem Ereignis, das man durchaus und treffend als journalistische Elfmetersituation für den Herrn Bewegungsmelder hätte bezeichnen können:
Herr Wulff und Herr Diekmann und ein Anrufbeantworter. Aber ich muss zugeben, es hat mich einfach nur gelangweilt. Ich kann sie beide nicht leiden und ich mag auch nicht dabei zuschauen, wie sie sich gegenseitig mit Schlamm bewerfen. Ich würde am liebsten von Beiden nichts mehr hören. Ab, rauf ins Zimmer und kommt erst wieder, wenn Ihr brauchbare Mitglieder dieser Gesellschaft geworden seid. Aber das wird wohl sowieso nie passieren. Sollen diese unnützen Belastungen der Erde doch in ihren Kinderzimmern verschimmeln.
Ja, ich glaube, ich habe eine Schaffenskrise. Mein Kreativpotential gleicht einem gähnenden schwarzen Loch, einem dunklen Schlund, der jeden aufkeimenden Gedanken, den man in ein Stückchen Weltliteraturgeschichte verwandeln könnte, einem Vakuumsauger gleich stante pede auf Nimmerwiedersehen verschluckt. Mir fällt einfach nichts mehr ein, egal was da draussen an Steilvorlagen rumliegt. Drum gehe ich jetzt auch hinunter in den tiefen Keller und hole mir einfach ein grosses leckeres Bier und drehe die Musik auf volle Lautstärke, damit ich den Diekmann und den Wulff da oben in ihren Zimmern nicht mehr rumkrakelen hören muss.
Tschö!
 
mit matten Grüßen
Euer Euch liebender Bewegungsmelder